Hallo liebe Schlossgeistleser,
heute wollen wir Euch über fünf Maschen von Lebensmittel-Konzernen informieren. Diese versuchen nämlich durch geistreiche Tricks Gesetze zu umgehen, den Verbraucher zu täuschen und damit ordentlich Geld zu scheffeln.
Die erste Masche betrifft Subway. In den Broten von Subway ist nämlich zu viel Zucker enthalten, das heißt, dass das “Brot“ nicht mehr als Grundnahrungsmittel gilt. Dies hat sogar das höchste irische Gericht entschieden. Laut irischem Gesetz darf ein Brot nur dann als Brot bezeichnet werden, wenn der Zuckeranteil höchstens zwei Prozent von dem Getreideanteil (Mehl) ist. In den Broten von Subway ist aber 10 % von dem Mehl, Zucker, also ist es kein Brot, sondern eine Süßigkeit, laut Gesetz. Da es auf Grundnahrungsmittel, wie Brot, Steuersenkungen gibt, hätte Subway dementsprechend weniger Steuern zahlen müssen. Diese gesamte Debatte kam in Irland nur zustande, da ein Franchise von Subway argumentierte, das Subway-Brot von der Mehrwertsteuer zu befreien sei, weil es ja ein Grundnahrungsmittel ist. Das wurde aber von dem Gericht abgewiesen. Ein Franchise ist ein Laden, der die Lizenz besitzt, unter dem Namen einer Firma ihre Produkte zu verkaufen, dabei werden ihnen Regeln vorgeschrieben, aber sie werden nicht direkt durch die Firma gesteuert. Also denkt daran, wenn Ihr das nächste mal ein Subway-Sandwich esst, dass allein das Subway-Brot mehr als fünfmal so viel Zucker enthält, wie richtiges Brot.
Verbraucher, die auf die Zutatenliste gucken, um gleiche Lebensmittel zu vergleichen, bevorzugen eher die Produkte, bei denen Zucker nicht direkt am Anfang steht. Denn je weiter vorne etwas steht, desto mehr ist davon enthalten. Um den Zucker weiter nach hinten rücken zu lassen und ohne weniger Zucker hinzuzufügen, hat sich die Lebensmittelindustrie etwas Pfiffiges ausgedacht. Zucker gibt es nämlich in verschiedenen Arten, z.B. Fruchtzucker (Fruktose) oder Traubenzucker (Glukose). So können sich die verschieden Ein-und Zweifachzucker über die Zutatenliste verteilen und etwas anderes, z.B. Wasser kann nach ganz vorne rücken, obwohl insgesamt mehr Zucker enthalten ist. Aber um hier den Überblick zu behalten, kann man auf die Nährwerttabelle gucken, hier wird der gesamte Zuckeranteil unter Zucker zusammengefasst. Nicht einberechnet werden Süßstoffe, wie Saccharin, denn diese sind nicht mit dem herkömmlichen Zucker verwandt.
Die letzte der Maschen, die wir Euch heute vorstellen wollen, sind die Mogelpackungen der Hersteller. Der Klassiker der Mogelpackungen sind Chips, eine große Packung gekauft, geöffnet und dann festgestellt-nur zur Hälfte voll. Laut Lebensmittelrecht darf maximal ein Drittel der Verpackung Luft sein, es gibt aber Ausnahmen, wie bei Pralinenschachteln. Mogelpackungen gibt es z.B. auch bei Milka-Schokoladentafeln. Es gibt etliche verschiedene Sorten zum gleichen Preis, denkt man, aber da liegt man falsch. Wenn man die Packung mal umdreht, kann man sehen, dass nicht alle Tafeln 100g enthalten, sondern z.B. mal nur 92g. Das ist rechtlich erst dadurch möglich, dass die EU vor zehn Jahren ein Gesetz gekippt hat, welches aussagte, dass eine Tafel Schokolade 100g wiegen muss. Dadurch kann man eine Tafel Schokolade für weniger Gewicht verkaufen und so mehr Gewinn machen. Glücklicherweise machen nur wenige Hersteller davon Gebrauch.
https://www.vzhh.de/themen/mogelpackungen/milka-immer-weniger-schokolade-pro-tafel