Löwenzahn

Der Sommer ist da, die Sonne scheint, und überall sieht man die gelben Blüten des Löwenzahns. Ob im Park, auf dem Schulhof, am Straßenrand oder mitten in der Stadt, diese Pflanze scheint sich an jedem Ort wohlzufühlen. Für viele ist sie einfach nur ein typisches Stück Sommer, für andere ein lästiges Unkraut. Aber wer genauer hinschaut, merkt schnell:
Löwenzahn ist ziemlich vielseitig und robuster, als man denkt.

Löwenzahn gehört zur Familie der Korbblütler und trägt den wissenschaftlichen Namen Taraxacum officinale. Er wächst fast überall auf der Welt, vor allem aber in Europa, Asien und Nordamerika. Besonders auffällig sind seine gezackten Blätter, die bodennah wachsen. Sie erinnern an Zähne, daher kommt auch der Name „Löwenzahn“. Die Pflanze bildet eine tiefe Wurzel aus, mit der sie selbst in trockenen Böden Wasser erreicht. Deshalb kann man ihn auch mitten im Sommer in ausgetrockneten Ecken finden, wo andere Pflanzen längst aufgegeben haben.

Die gelbe Blüte besteht eigentlich aus vielen kleinen Einzelblüten. Sie öffnet sich nur bei Sonnenschein und schließt sich bei Regen oder abends. Nach ein paar Tagen verwandelt sich die Blüte in eine runde, weiße Kugel, die bekannte Pusteblume. Diese besteht aus rund 200 kleinen Samen, jeder mit einem eigenen Fallschirm. Durch den Wind werden sie meterweit verbreitet. Eine einzige Pflanze kann im Jahr Tausende von Samen produzieren. Kein Wunder also, dass sich Löwenzahn so schnell ausbreitet.

Doch Löwenzahn ist nicht nur ein Überlebenskünstler, sondern auch wichtig für die Tierwelt. Vor allem im Frühjahr, wenn andere Pflanzen noch nicht blühen, sind die gelben Blüten eine wertvolle Nahrungsquelle für Bienen, Hummeln und andere Insekten. Auch Vögel, wie der Distelfink, fressen die Samen der Pflanze.

Außerdem ist Löwenzahn essbar. Die jungen Blätter können als Salat oder in Smoothies verwendet werden, auch wenn sie leicht bitter schmecken. Die Blüten eignen sich für Sirup, Gelee oder sogar als essbare Deko. Und die Wurzel wurde früher getrocknet und geröstet als Kaffeeersatz verwendet (in manchen Bioläden gibt es das heute noch). In der Naturheilkunde wird Löwenzahn schon seit Jahrhunderten geschätzt. Er soll die Verdauung anregen, entzündungshemmend wirken und gut für die Leber sein. Medizinisch belegt ist nicht alles, aber es zeigt, wie lange die Pflanze schon genutzt wird.

Ob man ihn nun mag oder nicht, der Löwenzahn gehört zum Sommer dazu. Und vielleicht schaut man beim nächsten Spaziergang ein bisschen genauer hin. Denn was da am Wegesrand blüht, ist mehr als nur ein gelber Klecks, es ist eine Pflanze mit Geschichte, Nutzen und überraschend vielen Seiten.

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